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Zentrum für Hochschulbildung

Projektbeschreibung

Gegenstand des Projektes

Der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Gesellschaft ist ein relevanter Untersuchungsgenstand der Wissen­schafts- und Hochschulforschung (WiHo-Forschung), der in einschlägigen Projekten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Im Projekt WiHoWiT wird der Transfer als ein wechselseitiger Wissensaustausch zwischen der WiHo-Forschung und den Wissenschaftsministerien der Bundesländer untersucht:

Symbol eines Doktorhutes und eines Gebäudes. Der Doktorhut ist grün hervorgehoben. Zwei kreisförmige Pfeile verbinden die Symbole. © David Wiegmann​/​TU Dortmund

Die Forschung über das Wissen­schafts- und Hochschulsystem und die Perspektive ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

Symbol eines Doktorhutes und eines Gebäudes. Das Gebäude ist blau hervorgehoben. Zwei kreisförmige Pfeile verbinden die Symbole. © David Wiegmann​/​TU Dortmund

Die Abteilungen innerhalb der Wissenschaftsministerien, die den Hochschulen zugeordnet sind sowie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Symbol eines Doktorhutes und eines Gebäudes. Zwei kreisförmige Pfeile verbinden die Symbole. Die Pfeile sind farbig hervorgehoben. © David Wiegmann​/​TU Dortmund

Das Modell eines wechselseitigen Transfers von Daten, Information und Wissen zwischen der WiHo-Forschung und ihrem Gegenüber in den Wissenschaftsministerien


Stand der Forschung

Zu den Faktoren, die einen Einfluss auf den Wissenstransfer ausüben können, zählen

  • individuelle Faktoren (z.B. die Motivation, Wissen weiterzugeben oder aufzunehmen),
  • organisationale Faktoren (z.B. hierarchische Strukturen und Operationsweisen) und
  • technische Faktoren (z.B. digitale Kanäle).

Studien aus Kanada und Großbritannien, die sich mit der politischen Umsetzung sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse befassen, ermittelten darüber hinaus

  • fördernde Faktoren (z.B. eine hohe Relevanz des Forschungsthemas)1 und
  • hemmende Faktoren (z. B. das Problem der zeitlichen Abstimmung zwischen Politik und Wissenschaft, d. h. die Bereitstellung wissenschaftlicher Erkenntnisse, wenn sie benötigt werden)2

für die Verwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse in politischen Prozessen.

Ausgehend von diesen Ergebnissen will das WiHoWiT-Projekt untersuchen, welche fördernden und hemmenden Faktoren die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der ministeriellen Politikgestaltung in Deutschland beeinflussen.


Forschungsfragen

Das Projekt WiHoWiT untersucht den Wissenstransfer zwischen der Wissen­schafts- und Hochschulforschung und den Wissenschaftsministerien unter Rückgriff auf folgende Forschungsfragen:

  1. Wie und durch welche Kanäle erfolgt gegenwärtig der Wissenstransfer zwischen der WiHo-Forschung und den Wissenschaftsministerien?
  2. Welche Wissensbedarfe bestehen seitens der Wissenschaftsministerien in Bezug auf die WiHo-Forschung? Welches Wissen wird zu welchen Zwecken genutzt? Wie gelangt dieses Wissen in die Wissenschaftsministerien?
  3. In welcher Form stellt die WiHo-Forschung Wissen zur Verfügung? Inwiefern ist hier explizit ein Transfer in Richtung Wissenschaftspolitik gegeben? Welche Rolle spielen dabei intermediäre Organisationen, z.B. Beratungsorganisationen?
  4. Inwiefern existieren Rückkopplungen aus den Wissenschaftsministerien in die WiHo-Forschung?

Literatur

1Landry, R., Amara, N., & Lamari, M. (2001). Climbing the Ladder of Research Utilization. Evidence from Social Science Research. Science Communication, 22(4), 396–422.

2Smith, K., Fernie, S., & Pilcher, N. (2021). Aligning the times: Exploring the convergence of researchers, policy makers and research evidence in higher education policy making. Research in Education, 110(1), 38–57.